Frei nach Quentin Tarrantino –
Entworfen hatte ich einen eleganten Schwan, mit weisser Fassade, schwarzem Dach und feuerverzinkten Balkonen, mit Geländern aus grau patinierter, sibirischer Lerche. Eine Woche bevor die Fassade final gestrichen werden sollte und die Geländer wie vereinbart montiert werden sollten, erklärte mir der Bauherr, dass die Fassade in keinem Fall weiss gestrichen werden würde und dass die Geländer in keinem Fall aus Holz hergestellt würden. Ich war, um es gelinde zu sagen, perplex. Ja wie denn dann bitte? Und woher der Sinneswandel? Der gesamte Entwurf basiert darauf und die Materialien sind vereinbart und die Teile sind produziert. Nein. die Fassade wird Terracotta! Das hat seine Frau im Wohnzimmer so gemacht und da haben auch alle vorher gesagt, das würde den Raum erschlagen und jetzt wären alle begeistert. Der Hinweis, dass eine Wohnzimmerwand eine andere Situation sei als ein Eckgebäude in Hamburg wollte der gute Mann nicht gelten lassen. In patriarchaler Manier bestimmte der, sas Haus wird Terrakotta! Das Haus soll gesehen werden, es soll auffallen! Nun, das tut es gewiss, das ist ihm gelungen. Auch wenn das mit den Farbproben nicht so ganz geklappt hat. Es ist dann eher so etwas wie ein dunkles Eigelb geworden. Aber so kann es gehen wenn der Bauherr sich weigert, Harmonie und Schönheit zuzulassen. Denn auch damit kann man ja auffallen, bloss nicht so laut. Ich habe die Zusammenarbeit dann aufgekündigt.