Spritualität und Architektur

Bali, die Insel der Götter und unzähligen Tempel. Vor jedem Haus gibt es einen Tempel der das Haus beschützt, wenn die Bewohner aushäusig sind. In diesen Tempeln leben die Schutzgötter  zur Sicherheit der Bewohner. Diesen Göttern werden Opfergaben gegeben. Dies Opfergaben finden sich aber nicht nur an den Hauseingängen und in deren Tempeln, sondern an jeder Stelle die ein Gläubiger als würdig empfindet.

Wer sich die Geländer und Absturzsicherungen im privaten und öffentlichen Bereich anschaut der wird feststellen, dass diesen jegliche Sicherheitsaspekte fehlen wie wir sie aus zB Deutschland kennen. Teilweise fehlen diese Sicherungen gänzlich. Öffentliche Treppen haben ein Steigungsmaß das man kaum als solches bezeichnen kann. Nun kenne ich die Unfallstatistiken Balis nicht, aber mir fiel auf, dass es anstelle von technischen Absturzsicherungen in kurzen Abständen eben auch hier Götter gibt die über den Weg und die Gefahren die auf diesem lauern, wachen. Auch hier gibt es also Sicherheitsgötter. In diesem Fall anstelle von Absturzsicherungen. Nicht DIN tauglich, aber es scheint zu funktionieren.

Was jedem sofort auffällt ist der Verkehr auf Bali, der so garnicht zu einer Urlaubsinsel passen will. Im Grunde ist die Insel ein einziger Verkehrsstau. Und man ist versucht zu glauben, dass dies aus technischer Unfähigkeit resultieren würde, aber weit gefehlt. Die Balinesen wissen sehr wohl, dass ihr Strassenverkehr ein Problem darstellt und sie suchen Wege, dieses zu lösen. Aber das ist nicht ganz so einfach. Denn Straßenbrücken dürfen nicht gebaut werden. Denn auf einer Straße gibt es Prozessionen. Und während einer Prozession trägt man die Götter über sich auf seinem Kopf und mit diesen Göttern auf dem Kopf passt man nicht unter einer Brücke durch. Die Götter würden eingeklemmt werden. Die einzige Brücke die es auf Bali gibt ist eine Unterführung in der Nähe des Flughafens. Eine Prozession wird dort niemals durchgehen, da hat man einen Kompromiss gefunden. Und auf dem Meer gibt es ein regelrechtes Autobahnkreuz mit allen möglichen Über- und Unterführungen. Das geht. Das ist ja auch nicht auf dem Land sondern auf dem Meer.

Natürlich könnte ein Teil des Verkehrsproblems auch dadurch gelöst werden, dass man Brücken zu den Nachbarinseln baut. Aber dann könnte man Bali nicht mehr zu Fuß umwandern. Und das darf nicht sein, da Bali dann nicht mehr als Insel existieren würde, was wiederum einen Grundpfeiler des Hinduismus auf Bali darstellt.

© 2022 studio dethlefs – Impressum